Es gibt durchaus professionellere und gut dokumentierte Berichte hier im Forum. Meist allerdings nur zu den einzelnen Teilen.
Der Beitrag soll stützend sein, für jemand, der vorne an den oben genannten Teilen einen Defekt hat und überlegt, gleich einen Satz für vorne zu kaufen.
Prüfen der Traggelenke vorne ob ausgeschlagen:
viewtopic.php?p=10058&hilit=Querlenker#p10058
Zudem schadet der Wechsel m.E. nach nie!
Bei den Preisen der Teile lieber einfach machen als lange Fackeln.
Arbeitsaufwand etwa 2h pro Seite + Spur einstellen lassen.
Werkzeug wird nichts (bei mir zumindest) besonderes benötigt. Ratschensatz, Gabelschlüssel, Ringgabelschlüssel, Schlagschrauber, Hammer, Wagenheber. Alles drüber hinaus ist nicht to have, aber kein Muss.
Wer die Radlager abmontiert (wie ich), ne 32' Nuss.
Vorwort
Bei mir kams dazu, da Querlenkerlager oben und unten ausgeschlagen waren. Bemerkt habe ich das ehrlich gesagt nicht, gefahren hat er sich gut.
Habe nur bei anderer Baustelle bemerkt, dass die Gummithüllen zerrissen waren und alles trocken war.
Teile:
Ich hab auf RockAuto unter der Kategorie Aufhängung den "Vorderes Ende" Satz von MevoTech gekauft.
Meiner Meinung nach muss man dazu sagen, dass der Preis von 140,-€ zwar der teuerste Satz war, aber an sich lächerlich ist. Ich denke nicht, dass diese Teile sehr lange halten werden und nicht so gut wie original Ford sind.
Der Satz ist schmierbar und es ist alles enthalten, was man braucht.
Allerdings ist der Wechsel für halbwegs geübte recht einfach, deshalb habe ich mich dafür entschieden, und mache den Wechsel in paar Jahren einfach wieder.
Bevor es los geht
Beim Auspacken der Teile habe ich gesehen, dass der Querlenker an der Beifahrerseite quasi doppelt verstellbar ist.
Das heißt der Querlenker oben ist aus 2 Teilen die man zueinander einstellen kann. Geliefert wurde hierbei nur die vordere Gabel.
Siehe auch: viewtopic.php?p=42229&hilit=Querlenker#p42229
Ich hätte in meinem Fall einen kompletten starren Querkenker kaufen sollen oder zusätzlich zu dem Paket die hinteren Buchsen.
Der Unterschied wird auf Bildern unten deutlich.
Zusätzlich habe ich vom Dorman für 15€ die verstellbaren Platten für Sturz + Nachlauf gekauft.
Diese ermöglichen Korrektur von eben Sturz und Nachlauf.
Siehe auch: viewtopic.php?p=14635&hilit=Querlenker#p14635
Hab diese nur gekauft, da meine Verschraubung an den oberen Querlenkern schon etwas mies aussah und ich die Schrauben nicht wieder einbauen wollte.
Unterschied: Original kann meines Erachtens Sturz (Schraube zur Front) und Nachlauf (Schraube Richtung Heck) nicht verstellt werden. Die originalen Scheiben sind 4-eckig und arretieren exakt an der Aufnahme.
Die Dorman sind Eierförmig, demnach können die Schrauben in den Langlöchern nach hinten (Richtung Motor) und nach vorne (Richtung Rad) verstellt werden.
Es sollte klar sein, dass die Spur nach dem Wechsel der Teile neu eingestellt gehört
Ausbau
Explosionszeichnung VA Fahrerseite:
viewtopic.php?p=3061&hilit=Querlenker#p3061
Bild von der Innenseite Fahrerseite der Gelenke:
viewtopic.php?p=13870&hilit=Spurstangenkopf#p13870
Entschuldigt die Kurzform, Wechsel liegt eine Zeit zurück. An den Verschraubungen sind teilweise Splinte angebracht, ich gehe nicht darauf ein, dass diese zuvor gelöst und danach wieder ersetzt gehören. Zudem habe ich in alle bereits vom Hersteller vorgefetteten Lager durch die Schmiernippel 3×Ladungen Castrol Longlife eingedrückt.
Fahrer und Beifahrerseite sind analog. Bis auf in meinem Fall Querlenker oben, dessen Unterschied erklärt sich denke ich jedoch von selbst. Ich habe den neuen Querlenker des 2-Teiligen Querlenkers der Beifahrerseite oben in der gleichen Postion angebracht, wie er zuvor war. Das Gesamte besteht exakt aus 2 Teilen, wobei ich nur den vorderen Teil gewechselt habe. Dieser wäre einstellbar, ich habe wie gesagt nichts verstellt und den neuen wie den alten angebracht.
1. Ex VA vorne aufbocken, Räder ab, Bremszange, Scheibe und Ankerblech ab.
Mittels kleinem Heber dann den unteren Querlenker nach oben gedrückt um später den Radträger unten aus dem Lagerkopf zu entnehmen.
2. Mutter am Querlenkerlager unten gelöst.
3. Dann am Querlenker oben die waagerecht liegende Schraube gelöst und "ausgetrieben".
Der obere Querlenker hängt nun nurnoch an den hinteren Buchsen. Falls der obere Querlenker nicht aus dem Radträger will, mit einem Gummihammer von unten auf den alten Querlenker klopfen.
- Ich habe in meinem Fall das Radlager noch gewechselt. Dessen Demontage ermöglicht es, den Radträger später komplett zu entnehmen -
4. Spurstangenkopfmutter gelöst und aus dem Radträger gelöst.
Nachdem das Radlager demontiert war, konnte ich den Radträger nun entnehmen.
Vor mir war also nurnoch Teile-Wechsel angesagt.
5. Querlenkerlager unten Seegering Oberseite entnommen und das Lager mit ein paar Schlägen nach unten ausgetrieben.
6. Querlenker oben, Verschraubung an den Buchsen gelöst unt entnommen.
7. Spurstangenkopf abgeschraubt (hierbei lohnt es sich, den Spurstangenkopf zuvor so zu vermessen, dass der neue später an selber Position liegt. Entweder Gewinde markieren oder wie ich, von Gewindeanfang der Spurstange bis zum tatsächlichen Bolzen des Spurstangenkopfes zu messen) und entnommen.
8. Pendelstütze/Stabistange gelöst und entnommen.
Anschließend habe ich alle Flächen (Querlenkerlagerbuchse unten im Träger, Buchsenhalterungen ober, Radträger, Antriebswelle/Manschette etc.) einer Reinigungs- sowie Entrostungskur unterzogen und dementsprechend danach gefettet mit Silikon oder Castrol Longlife, oder wie den Radträger entrostet und mit Owatrol behandelt.
Einbau
1. Querlenker oben in die Buchsenaufnahme gesteckt, neue Dorman-Verschraubung Lose angebracht.
2. Spurstangenkopf aufgeschraubt (Postion wie oben unter 7.)
3. Querlenkerlager unten in den Träger treiben. Hierbei nicht auf die Gummithülle oder den Gelenkkopf schlagen. Ich habe dieses mit einem Heber und einer Nuss eingedrückt. Eine gründliche Reinigung und Festung des Loches im Träger vereinfacht alles. Seegering einsetzen.
4. Radträger montieren. Zuerst unten am Querlenkerlager, mit Mutter gegen Herabfallen sichern.
5. Radträger in oberen Querlenker einbringen. Habe hierbei wieder mittels Heber gearbeitet. Die waagerecht sichernde Schraube in die Nut des oberen Querlenkerlagers stecken, Mutter drauf.
6. Spurstangenkopf in Radträger fädeln, mit Mutter sichern.
-Nun sollte der Radträger wieder rundum befestigt sein, alles bis auf die Pendelstütze (welche noch fehlt( sind da wo sie hingehören, alle Muttern noch Lose -
7. Querlenkerlager unten anziehen, waagerecht liegende Schraube am Radträger des oberen Querlenkers anziehen.
8. Pendelstützen einsetzten (müssen zuvor in der richtigen Reihenfolge -diese ist in der Anleitung des Herstellers enthalten- zusammengestellt werden)
Es empfiehlt sich hierbei, die jeweilig andere Pendelstütze der Seite gegenüber zu lösen, das vereinfacht den Einbau.
Dann anziehen.
9. Querlenker oben. Die Verschraubungen der Buchsen oben sollten nicht angezogen werden, wenn das Fahrzeug ausgefedert ist. Ich habe hierbei mittels Heber die Achse auf das Niveu gebracht, welches diese im Stand hätte.
Es ist klar, dass wenn das Rad montiert ist und man das Fahrzeug ablässt, man die noch losen Verschraubungen der oberen Buchsen nicht mehr verstellen kann. Also: Am besten Heber nehmen.
Ich habe die Verschraubung zunächst mach Gefühl in Position gebracht (mittig im Langloch wie vorher) und dann angezogen.
10. Bremse nicht vergessen
Es sind nun alle gewechselten Teile verbaut und angezogen, die Drehmomente waren in der Herstellerbeschreibung enthalten. Drehmoment ist m.E. Hierbei nur an den Buchsen oben und den Pendelstützen wichtigt. Beim Rest: Sollte schon richtig fest sein, nach zu fest kommt ab...
Bei mir gab's noch neue Dämpfer dazu und neue Radlager.
Anschließend EX wieder auf die Straße.
Abschluss
Wenn man nun feststellt, dass die Spur, Nachlauf und der Sturz total daneben ist, keine Panik.
Mit Sturz und Nachlauf der nicht passt, kommt man problemlos zum nächsten !professionellen! Achsvermesser seines Vertrauens. Da es bei mir nur wenige km sind, kein Ding.
Bei zu arg verstellten Spurstangen, diese nachstellen, damit die Räder zumindest dem Auge nach geradeaus laufen wenn das Lenkrad mittig steht.
Falls man ein Safety-Gott ist hat man ein Problem. Mit verstellter Spur, verstelltem Sturz und Nachlauf fährt sich das Fahrzeug furchtbar und sollte auch keine 50km zum Achsvermesser bewegt werden.
Bei mir hat es grob gepasst, der Vermesser freute sich, dass man Nachlauf und Sturz nun einstellen kann, läuft wieder wie eine eins der EX.
Im späteren Verlauf habe ich festgestellt, dass es seit dem Wechsel an der VA bei Schlaglöchern etwas härter schlägt als vorher.
?Ursachen?:
- Pendelstützen zu stramm oder die Buchsen zu billig, beim anziehen kommt es nicht auf den Drehmoment sondern das "Bild der Buchsenquetschung" an. Diese sollten nur leicht gequetscht sein. Wer diese mit 100nm oder mehr anzieht, kann auch gleich ne Stange einbauen...
- Neue Dämpfer vorne sind zu hart (die alten waren sehr
durch und lasch) Ich Habe Rancho 5000 XL verbaut, warten wirs ab ob die was sind...
- etwas anderes...
Nachtrag
Habe mir heute die Pendelstützen nochmal angesehen.
Das Quetschbild der Buchsen ist zwar optimal gewesen, jedoch wusste ich noch, dass ich diese hierfür nicht sehr fest gezogen habe.
Hab sie nochmal nachgezogen, etwa 30nm, klappern nun nicht mehr, sind aber jetzt etwas mehr als gewollt gequetscht.


